Weiter ging es mit dem Auto von Kyoto nach Kanazawa (jap. 金沢). Auf dem Weg legten wir einen kurzen Stopp beim Shirahige Jinja (jap. 白鬚神社) ein. Hier steht ein großer Torii mitten im Biwa-See (jap. 琵琶湖), was eine beeindruckende und friedvolle Atmosphäre schafft.
Anschließend machten wir noch einen kurzen Abstecher ans Meer, um für einen Moment die Sonne, die frische Meeresluft und das Rauschen der Wellen zu genießen. Schließlich erreichten wir unsere Unterkunft in Kanazawa, die wir über Airbnb für 198 Euro gebucht hatten.
Das traditionelle japanische Haus war einfach nur beeindruckend: alt, sehr liebevoll eingerichtet und strahlte einen besonderen Charme aus. Aufgrund der in Japan oft einfachen Dämmung, war es abends recht kühl, doch glücklicherweise gab es in jedem Zimmer entweder einen kleinen Ofen oder eine Klimaanlage, die wir nutzen konnten.
Am Abend unternahmen wir noch einen kurzen Spaziergang durch den Nagamachi Samurai District (jap. 長町武家屋敷跡). Da es zu dieser Zeit in Strömen regnete, waren wir so gut wie allein unterwegs, was dem Viertel eine ganz besondere, fast mystische Atmosphäre verlieh.
Der Nagamachi Samurai District ist das ehemalige Wohnviertel der Samurai von Kanazawa. Hier lebten einst hochrangige Vasallen des Maeda-Clans, die für den Schutz der Burg Kanazawa und der Stadt verantwortlich waren.
Am nächsten Tag besuchten wir die beeindruckende Burg Kanazawa (jap. 金沢城), die in ihrer Geschichte mehrfach durch Feuer zerstört und immer wieder neu aufgebaut wurde. Viele Gebäude und Mauern werden derzeit Schritt für Schritt originalgetreu rekonstruiert.
Der Rundgang durch das Innere der Burg ermöglichte faszinierende Einblicke in die damalige Bauweise und Architektur.
Anschließend ging es weiter zum berühmten Kenroku-en (jap. 兼六園), einem der bekanntesten japanischen Landschaftsgärten und einer der „Drei schönsten Gärten Japans“, zusammen mit dem Kairaku-en (jap. 偕楽園) in Mito und dem Kōraku-en (jap. 古楽園) in Okayama.
Der Garten liegt direkt neben der Burg und war einst der private Garten des Maeda-Clans, der Herrscher der Kaga-Domäne. Die kunstvolle Gestaltung, die wechselnden Farben der Jahreszeiten und die ruhige Atmosphäre machen ihn zu einem besonderen Erlebnis.
Da uns sowohl die Unterkunft als auch Kanazawa selbst so gut gefallen haben, waren wir im Nachhinein ein wenig enttäuscht, dass wir nur eine Nacht bleiben konnten. Wer dem Massentourismus in Kyoto entfliehen möchte, findet in Kanazawa einen idealen Ort zum Entspannen und Genießen.