Weiter ging es mit dem Mietwagen in Richtung Nara (jap. 奈良). Unterwegs hielten wir noch kurz am Hōzanji Tempel (jap. 宝山寺). Bevor wir den berühmten Tempel Tōdai-ji (jap. 東大寺) in Nara besichtigten. Nach dem beeindruckenden Besuch fuhren wir weiter nach Kyōto (jap. 京都), wo wir eine Nacht verbrachten. Das Urban Hotel Kyoto kostete umgerechnet 96 Euro pro Nacht.
Nara, die ehemalige Hauptstadt Japans (710–784), beherbergt einige der ältesten und bedeutendsten Tempelanlagen des Landes. Besonders berühmt ist der Tōdai-ji (Großer Ost-Tempel), der im 8. Jahrhundert erbaut wurde und bis heute eine zentrale Rolle im japanischen Buddhismus spielt. Das Herzstück des Tōdai-ji ist die Daibutsuden-Halle, die eine der größten bronzenen Buddha-Statuen der Welt beherbergt: den Großen Buddha (Daibutsu). Die imposante Statue ist etwa 15 Meter hoch und stellt Vairocana, den kosmischen Buddha, dar.
Die Tempelanlagen liegen eingebettet in eine wunderschöne Naturkulisse, oft inmitten von zahmen Hirschen, die als Boten der Götter gelten und frei im Nara-Park umherlaufen.
In Kyoto angekommen, machten wir uns gleich auf den Weg zum Kiyomizu-dera-Tempel (jap. 清水寺). Der Aufstieg führt bergauf und verläuft automatisch durch die schönen, alten, traditionellen Gassen. Der Kiyomizu-dera ist ein berühmter Tempel in Kyoto, bekannt für seine große Holzterrasse mit Blick auf die Stadt. Er wurde 778 gegründet und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Besonders beliebt sind die Quelle mit heilendem Wasser und die schöne Lage inmitten von Kirschblüten und Herbstlaub.
Am nächsten Früh, um 5 Uhr ging es zum berühren Fushimi Inari-Taisha (jap. 伏見稲荷大社) ist einer der bekanntesten Shintō-Schreine in Kyoto. Er ist dem Reis- und Fruchtbarkeitsgott Inari gewidmet. Besonders berühmt sind die tausenden roten Torii, die sich in langen, eindrucksvollen Gängen den Berg Inari hinaufziehen. Viele dieser Torii wurden von Privatpersonen oder Unternehmen gespendet, um Glück und Erfolg zu erbitten.
Der Aufstieg auf den etwa 233 Meter hohen Berg Inari dauert je nach Tempo etwa 1,5 bis 2 Stunden. Entlang des Weges bieten sich immer wieder schöne Ausblicke auf Kyoto. Auch die zahlreichen Fuchs-Statuen (jap. 狐 | Kitsune), die als Boten Inaris gelten, prägen das Bild des Schreins.
Der Fushimi Inari-Taisha ist rund um die Uhr geöffnet und der Eintritt ist kostenlos.
Trotz des frühen Aufstehens waren wir nicht die ersten am Berg. Beim Abstieg kamen uns bereits größere Gruppen entgegen, die den Aufstieg begonnen hatten.
Leider waren sowohl Nara als auch Kyoto stark vom Massentourismus überflutet, sodass es oft nur ein Gedränge war und kaum Momente der Entspannung zuließ. Sowohl die Städte als auch die Sehenswürdigkeiten haben sich inzwischen stark dem Massentourismus angepasst: Die Preise haben sich teilweise mehr als verdoppelt, überall finden sich Schilder mit Verhaltensregeln und Hinweisen für Touristen.
Leider hat das Ganze nicht mehr viel mit der japanischen Gelassenheit zu tun, die ich noch vor 16 Jahren bei meinem ersten Besuch in Nara und Kyoto erlebt habe.